Ortschronik
Die Sage und vieles mehr - wie es zu Rapperszell kam ....
Der Ortsname Rapperszell (früher Reinpretscelle oder Reynprechtszell) deutet darauf hin, dass der Ort von einem Kloster der Umgebung (vermutlich von Rebdorf) gegründet wurde.
Die erste urkundliche Erwähnung von Rapperszell stammt vom 20. September 1274. Es handelt sich um einen Kaufvertrag mit folgendem Inhalt: Anna, die Nichte des Chounrad eines früheren Ritters von Ruhshoven (Rieshofen) , Gattin des Sifrid von Vrowenberch, verkauft ihre beiden Höfe in Reinpretscelle dem Eichstätter Domkapitel.
Der Ort Rapperszell gehörte seit früher Zeit fast völlig dem Eichstätter Domkapitel. Dies änderte sich bis zum Revolutionjahr 1848 nicht.
Seit 1846 war Rapperszell auch eigenständige Gemeinde. Erst im Rahmen der Gebietsreform 1972 wurde die Gemeinde Rapperszell aufgelöst und der Großgemeinde Walting angegliedert.
1718 wurde hier erstmals eine Kapelle erbaut, die 1911 durch die Gemeinde um 5 Meter verlängert wurde. Schließlich reichte diese nicht mehr aus, so dass 1947 der Bau einer neuen Kirche beschlossen wurde. Trotz Währungsreform wurde das Projekt in Angriff genommen und bis 1950 fertiggestellt. Die alte Kapelle verkaufte die Kirchenstiftung 1963 an die Gemeinde. Sie dient heute als Feuerwehrhaus.
1743 wurde das alte Forsthaus an der Kohlstatt erbaut. Es diente ursprünglich dem domkapitelischen Holzförster als Wohnung. Der obere Stock war freigehalten für den Sommeraufenthalt des domkapitelischen Forstmeisters.
Nach der Säkularisation wurde das Gebäude der Bayerischen Forstverwaltung unterstellt. Von 1807 bis 1887 gehörte das Forstrevier Rapperszell zuerst zum Forstamt Beilngries, später zu Eichstätt, dann zu Kipfenberg und zuletzt zu Greding.
Von 1887 bis 1943 war Rapperszell ein eigenständiges Forstamt. Seit 1943 ist hier eine Forstdienststelle.
Dou is imma vo Rapperszell der alte Blobaua — der is aa vor ungefähr dreißg Johr schon gstorm - nach Argatshofa ( Erkertshofen) kumma zu seina Dochta, Schmidt hot sa se gschriem, mitm Hausnama »Heimisch«. De war dou vaheirat. Na is a in d‘Wirtschaft ganga, zu uns rei, und hot vazählt vom Affadoi-Geicha ( Affental-Geier).
Do hot a gsagt, wenn de Bauan ins Hoiz gfahrn san, na is da Affadoi-Geicha kumma und hot se hint auf d‘Longwi ( die Langwied, Langwiede) naufghockt. Nacha san de Gaul stehbliem und hom den Mo nimma dazong. Na hom de Gaul as Schwitzn ogfangt. De Bauan homs neighaut, aba ‘s hot ois nix ghoifa. Weils nimmer weitafahrn hom kenna, homs d‘Gaul ausspannt und san wieda hoim. Erst am andan Dog sans dann wieda ins Hoiz gfahrn, wenn da Affadoi-Geicha net do war.